Die Pflege der Pferdehufe, aber auch der Beine, gehört mit zum wichtigsten in der Pferdepflege. Worauf du dabei achten solltest erklären wir dir hier!
Pflege der Hufe
Die Hufe tragen das gesamte Gewicht des Pferdes oder gar des Pferdes und des Reiters! Dem entsprechend gut solltest du diese umpflegen.
Ein wichtiger Bestandteil der Hufpflege ist natürlich der Hufschmied! Der Hufschmied sollte, abhängig vom individuellen Hufwachstum, alle 6-8 Wochen aktiv werden. Die Hufpflege gehört also zu den monatlichen Kosten für ein eigenes Pferd. Dies ist unabhängig davon notwendig, ob dein Pferd beschlagen ist oder nicht!
Denn damit ein Huf gesund bleibt, benötigt er konstante Pflege und Aufmerksamkeit. Zur täglichen Pflege gehört das auskratzen mit dem Hufkratzer. Der Kratzer sollte hierbei nur vorsichtig eingesetzt werden! An der Hufwand, also dem Teil des Hufs, den man beim stehenden Pferd sehen kann, sollte er gar nicht zum Einsatz kommen.
Diese Hufwand erfüllt nämlich einen besonderen Zweck: Sie ist wasserdurchlässig und versorgt den Huf auf diese Art und Weise mit der notwendigen Feuchtigkeit.
Der Hufkratzer könnte diese Schutzschicht beschädigen, wodurch mehr als nur Wasser eintreten kann. Und zu oft aufgetragenes Huföl oder Huffett versiegelt eventuell den Fuß, sodass er kein Wasser mehr aufnehmen kann. Gut gemeintes Einfetten kann also kontraproduktiv sein. Eigentlich reicht es die Hufwand mit Wasser feucht zu halten, das ist effektiver und pflegender. Sprich im Zweifel mit deinem Tierarzt oder dem Hufschmied hierüber!
Nah an der Hufwand, in der sogenannten Weißen Linie sitzen bei nicht beschlagenen Pferden oft kleine Steinchen. Auch hier muss vorsichtig agiert werden, ein zu grober Einsatz des Kratzers führt lediglich zu Löchern oder Furchen, in denen dann noch mehr hängen bleiben kann.
Da Pferde sich in der Regel nur in freier Wildbahn ausreichend bewegen, um die Hufe richtig abzunutzen, ist wie bereit erwähnt der Hufschmied ein häufiger Gast auf jedem Reiterhof. Er raspelt den Huf in Form und kontrolliert gleichzeitig auf etwaige Probleme.
Und er entscheidet auch, ob das Pferd barfuß gehen kann oder einen Hufschutz benötigt.
Neben den klassischen Hufeisen gibt es auch Hufschuhe zum Aufkleben oder Aufschnallen und Beschläge aus modernen Materialen wie Kunststoff und Aluminium.
Hier solltet ihr dem Urteil des Fachmanns vertrauen. Jedes Pferd ist unterschiedlich und ein pauschales Ja oder Nein zu Hufschutz ist daher nicht möglich.
Pflege der Beine
Auch die Beine benötigen natürlich eine regelmäßige Pflege! Und auch sie haben einige Besonderheiten, die besondere Betrachtung benötigen.
Insbesondere, aber nicht nur, im Sommer bildet das Abspritzen mit Wasser einen wichtigen Teil der Pflege. Der Wasserstrahl kühlt das Pferd nicht nur, sondern massiert auch die Beine, was den Sehnen und Muskeln zu Gute kommen.
Die Beine sind an einigen Stellen sehr empfindlich, dies betrifft etwa den Bereich unter dem Sprunggelenk beziehungsweise der Vorderfußwurzel und die Gelenke. Und die Haut an den Ellenbogen versteckt in ihren Falten gerne einige Schuppen.
Die Pflege sollte an diesen Orten so sanft wie möglich erfolgen. Statt eines Striegels bieten sich hier Gumminoppen-Handschuhe oder auch eine Wurzelbürste an. Aber auch eine weiche Kardätsche kann zum Einsatz kommen, wenn das Pferd nicht zu empfindlich ist und man vorsichtig ist.
Die rudimentären Ballen, auch Kastanien genannt, auf den Innenseiten der Beine benötigen keine besondere Pflege, sie sollten nur sauber gehalten werden. Manchmal fallen hier kleine Hornstückchen ab. Das ist kein Grund zur Besorgnis sondern Normal. Wichtig ist es, dass du an diesen nicht ziehst oder reißt, wenn sie bereits herunterhängen. Ansonsten könnte es zu einer Blutung kommen!
Eine weitere sehr empfindliche Stelle ist die Fesselbeuge. Die Fesselhaare schützen hier normalerweise vor dem Eindringen von Dreck oder Feuchtigkeit. Sollte dies jedoch nicht ausreichen, müsst ihr für die Sauberkeit und Trockenheit sorgen.
Benutzt hier auf gar keinen Fall eine harte Bürste! Die gefährliche Mauke kann so entstehen, da harte Bürsten an der empfindlichen Stelle zum eindringen von Schmutz und Bakterien führen kann.
Zur Mauke-Vorbeugung solltet ihr die Einstreu sauber und trocken halten, gleiches gilt für alle Liegeflächen und auch die Ausläufe. Keine einfache Arbeit, insbesondere in großen Offenställen. Penatencreme, Zinköl und ähnliche Mittel können aufgetragen werden um die Haut der Fesselbeuge zu unterstützen. Die Haut wird so wasserabweisender und geschmeidiger, daher widerstandsfähiger gegen Risse. An der nahegelegenen Hufwand haben diese Mittel aber wie gesagt eigentlich nichts verloren!
Hast du noch Tipps und Tricks für die Pflege von Hufen und Beinen? Hinterlasse uns einen Kommentar!