Wie Du dein Pferd richtig ernährst ist das Thema vieler vieler Bücher, Workshops und Diskussionen – denn jedes Tier ist anders. In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Futtermittel ein und beantworten eure Fragen dazu!
Früher und heute – was hat sich verändert?
Beim Thema Pferdefutter müssen wir uns erst einmal über die Ausgangssituation im Klaren sein. Wir Menschen haben vor über 6000 Jahren angefangen die Pferde abzurichten und auf unsere Lebensweise anzupassen. Das freilebende Pferd war früher stets einen großen Teil des Tages damit beschäftigt, sich selbst Futter zu suchen.
Das zusammenleben mit den Menschen hat dies geändert: Viele Pferde bekommen zu festen Mahlzeiten akribisch berechnete Speisen vorgesetzt. Und auch Pferde die auf der Weide stehen und dort grasen können, tun dies fast immer nur im Sommer.
Der Einsatz im Pferdesport erfordert außerdem eine ganz andere Versorgung mit Nährstoffen, als es für die wilden Tiere notwendig war.
Die verschiedenen Futtermittel
Auch ein Pferd das im Sommer auf der Weide steht und dort grast benötigt in der Regel noch eine Zufütterung mit den verschiedenen Futtermitteln. Unterteilt werden diese in drei Kategorien: Kraftfutter, Saftfutter, Raufutter.
Kraftfutter
Unter dem Begriff Kraftfutter wird in der Regel die Gabe von verschiedenen Getreidesorten bezeichnet. Sie liefern Energie und wichtige Nährstoffe für das Tier.
Mais, Gerste, Weizenkleie und auch Hafer fallen in diese Kategorie. Bei der Dosierung muss stark auf die Auswirkung auf das Tier geachtet werden, insbesondere bei Hafer. Die Bezeichnung „vom Hafer gestochen“ kommt nicht von ungefähr, manche Tiere werden hierdurch sehr übermütig und zu wahren Energiebündeln.
Verfüttert werden sowohl ganze Körner, aber auch gequetschte oder anderweitig behandelte Getreideprodukte, wie etwa getrocknete Pellets.
Saftfutter
Das Saftfutter entspricht am ehesten dem natürlichen Futter der Pferde. Im Frühsommer übernimmt das Gras auf der Weide in vielen Fällen einen großen Anteil dieser Futtersorte, jedoch muss beim anweiden vorsichtig vorgegangen werden. Zu schnelles anweiden führt oft zu ernsten Problemen!
Die verschiedenen Grassorten aber auch Äpfel, Bananen, Möhren, Rübenschnitzel und weitere kleine Leckerbissen können zusammen ein abwechslungsreiches und gesundes Saftfutter ergeben. Gemein ist allen Futtermitteln dieser Kategorie, das sie verhältnismäßig viel Wasser enthalten und so den Flüssigkeithaushalt des Tieres positiv beeinflussen. Außerdem enthalten sie oft viele Vitamine. Gleichzeitig ist der Energiewert vergleichsweise gering.
Geheimtipp: Manche Pferde sind verrückt nach Roter Beete! Wieder andere halten die Gabe von Roter Beete für eine Beleidigung. Probiert es einfach aus!
Raufutter
Das Raufutter, oft auch Grobfutter genannt, stellt gewissermaßen den Gegenpol zum Saftfutter da. Es ist trocken und strukturreich, wo das Saftfutter wasserreich und weich ist.
Die beliebtesten Mittel dieser Kategorie sind Stroh, Heu, Heulage aber unter Umständen auch Gras – siehe Box.
Für die korrekte Abnutzung der Zähne aber auch zur reinen Beschäftigung des Tieres eignen sie diese Mittel vortrefflich. Der Anteil an Nährstoffen ist bei den getrockneten Pflanzen eher gering.
Abstimmung der Futtermittel & Zusatzstoffe
Die Verdauung der Pferde ist ein Kapitel für sich, oft ist aber lediglich die Abstimmung der drei Kategorien das Problem. Kraftfutter und Raufutter neigen dazu zu stopfen, während Feuchtfutter das Gegenteil bewirkt. Hier funktionieren Magen und Darm beim Pferd ähnlich wie beim Menschen.
Zur Verbesserung der Darmflora kann der Pferdebesitzer daher damit experimentieren, die Zusammenstellung der drei Kategorien anzupassen. Alternativ gibt es auch viele gute Erfahrungen mit Leinsamen oder Leinöl. Diese verbessern oft auch das Fell- und Hautbild!
Von Zusatzstoffen mit Vitaminen und Mineralien raten wir hingegen ab! Eine ausgewogene Ernährung sollte das Pferd bereits mit allen nötigen Mitteln versorgen – hierfür gibt es bereits vorgemischte Futtermittel im Handel.
Ein Zusatzmittel sollte daher nur gegeben werden, wenn dies vom Tierarzt aufgrund eines Mangels empfohlen wird.
Was bekommt dein Pferd und hast du manchmal Probleme bei der richtigen Abstimmung der Futtermittel? Hinterlasse uns einen Kommentar!