Sowohl als Besitzer eines Pferdes als auch Reiter ohne eigenes Pferd solltest du dir über die Vor und Nachteile der verschiedenen Stallsysteme im klaren sein. Du weißt nicht, wo und wie du dein Pferd idealerweise einstellen solltest? Wir geben dir hier die nötigen Tipps!

Der Offenstall

Pferd vor OffenstallEin Offenstall hat in der Regel eine, manchmal mehrere offene Gebäudeseiten. Durch diese können die Pferde den Stall meist selbstständig verlassen und betreten.

Viel Licht und frische Luft können von den Tieren direkt aufgenommen werden. gleichzeitig sind sie jedoch auch einigermaßen vor schlechtem Wetter geschützt, da sie sich ja jederzeit zurückziehen können.

Grundsätzlich ist die Unterbringung sehr zu empfehlen, da diese Nähe zur Natur sehr gesund ist für die Tiere. Oft ist sie als Gruppenhaltung ausgelegt, es teilen sich also mehrere Pferde einen Offenstall.

Nachteile ergeben sich insbesondere im Winter. Die Tiere entwickeln ein dickeres Winterfell, wodurch sie bei Belastung schneller schwitzen und schlechter trocken. Hierdurch herrscht Erkältungsgefahr! Deck dein Pferd ein oder scher es um dem entgegenzuwirken.

Durch den fehlenden Schutz vor dem Wetter können sich in der kalten Jahreszeit auch infrastrukturelle Probleme ergeben. So können etwa die Wasserleitungen für die Pferdetränken einfrieren. In einem geschlossenen Stall wären hierfür deutlich niedrigere Temperaturen notwendig.

Der geschlossene Stall

Lieber vier Wände statt nur drei? Dann wird aus dem Offenstall der klassische geschlossene Stall.

Da die Umwelt stärker abgeschottet wird, gilt es hier einige Punkte zu beachten. So muss etwa sichergestellt werden, dass die verbrauchte Luft permanent durch frische Luft ersetzt wird. Auch die Temperatur muss stets im Auge behalten werden. Und wusstest du, dass Pferde-Augen genau wie die des Menschen schummriges Licht nicht schätzen? Sorg für ausreichende Beleuchtung!

Oft wird die soziale Interaktion der Tiere erschwert und die Bewegung eingeschränkt. Dies schafft zusätzliche Arbeit für den Reiter.

Der Laufstall

Ein Laufstall wird meist als Weiterentwicklung des Offenstalls behandelt. Hier werden immer mehrere Pferde in einer Gruppe gehalten. Das kommt dem Sozialverhalten der Tiere und auch ihrer Zufriedenheit zu Gute – wenn die Gruppe vernünftig strukturiert ist.

Da der Offenstall ja, wie oben beschrieben, mehrere Pferde nicht ausschließt, werden die Begriffe oft synonym verwendet.

Der Gruppenauslauf

Pferd auf WeideAuch dies ist eine Haltungsform für mehrere Pferde.

Zwischen den verschiedenen Aktivitätsbereichen, wie etwa der Weide und dem Laufstall wird ein relativ großer Abstand geschaffen.

Die Pferde können sich frei zwischen diesen bewegen, was Problemen vorbeugt und ihrer Natur entspricht. Es ist also eine weitere Weiterentwicklung des Offenstall-Prinzips.

Die Einzelbox

EinzelboxDie Einzelbox kennt vermutlich jeder. Bei dieser Haltungsform wird das Pferd, meist in einem geschlossenen Stall, in einer relativ kleinen, rechteckigen Box gehalten.

Pferde in Einzelboxhaltung müssen jeden Tag mehrere Stunden bewegt werden. Du musst auch Zeit auf einer Weide oder einem Paddock einplanen.

Außenboxen haben Fenster und oder Türen und werden daher oft zur Paddockbox erweitert. Generell sind bei Außenboxen die Probleme des geschlossenen Stalls nicht so gravierend.

Bei Innenboxen hingegen sind die Tiere enorm abgeschirmt von ihrer Umwelt. Hier bist du als Pferdefreund gefragt, für genügend Ausgleich zu sorgen!

Die Paddockbox

Eine solche Box kombiniert eine Einzelbox mit einem Paddock. Wie beim Offenstall kann das Pferd meist selbst entscheiden ob es in der Box oder im freien stehen will, es hat jedoch eine Einzelbox als Rückzugsort.

Manchmal teilen sich mehrere Einzelboxen einen Paddock, was die soziale Interaktion zwischen den Tieren verbessert.

Robusthaltung

Pferde in RobusthaltungBei der modernen Robusthaltung werden Pferde mehr oder weniger das ganze Jahr über als Herde auf Weideflächen gehalten.

Diese Art der Haltung entspricht, wenn das Gelände groß genug ist, am ehesten dem Leben in der freien Natur. Trotzdem muss laut einer EU Verordnung zum Schutz von Weidetieren ein künstlicher Unterstand angeboten werden.


Welche Form der Haltung findest du am besten für deine Zwecke? Hinterlasse uns einen Kommentar! 

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